Die Landwirtschaft zählt zu den Wirtschaftszweigen, in denen die Digitalisierung eine neue technische Revolution ausgelöst hat.
Die für die Monokulturlandschaften der industriellen Landwirtschaft konzipierten autonomen Landmaschinen mit ihrer Spezialisierung auf einzelne Nutzpflanzen und hohen Anschaffungs-, Betriebs- und Wartungskosten sowie dem damit verbundenen Handlingaufwand sind keine Option für mittelständische Betriebe, im Gemüseanbau und in der ökologischen Landwirtschaft.
Das von biogriculture zum Patent angemeldete Verfahren zur Erkennung der Nutzpflanzenzonen ist technisch sehr einfach und zugleich unabhängig von Nutzpflanzenarten, Witterung und Lichtverhältnissen. Aufgrund seiner geringen Größe kann der biogriculture entwickelte Roboter zwischen den Pflanzreihen fahren und sich durch den Aktuator-gesteuerten Arm autonom an unterschiedliche Reihen- und Pflanzabstände anpassen. Dies ermöglicht auch den Einsatz im bio-dynamischen Anbau wie Permakultur und das sog. Spot Farming bei dem an das Mikroklima optimal angepasste Fruchtfolgen berücksichtigt werden. Durch die Verwendung von Standardkomponenten der Industrie und des Internet of Things liegen die geschätzten Herstellungskosten weit unter den anderer Agrar-Roboter. Damit ist dies die einzige am Markt verfügbare Lösung, die auch für mittelständischen Betrieben einen Einstieg in die autonome Unkrautbekämpfung ermöglicht.
Weltweit weist die Food and Agriculture Organization der Vereinten Nationen ~620 Mio. Hektar Anbaufläche für Gemüse, Strauchobst, Soja und Baumwolle aus, die für einen Einsatz des MRV-10 geeignet sind - dabei hat Gemüse einen Anteil von 71%.
Im Jahr 2020 belief sich das Marktvolumen für Agrartechnik in Deutschland (weltweit) auf rund 6,15 Mrd. EUR (107 Mrd. EUR). Für 2023 erwartet die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Earnst and Young einen Umsatz von 2,5 Mrd. USD für autonom arbeitende Maschinen und Robotern, der bis 2028 auf 10 Mrd. USD ansteigen wird. Durch die geringe Fertigungstiefe, den Direktvertrieb mit zentralisierter Wartungseinheit und den daraus resultierenden Skaleneffekten bei Fertigung und Vertrieb kann biogriculture schnell wachsen (Ein Absatz von 100.000 Robotern und einem Umsatz von 250 Mio. EUR entspräche einem Marktanteil für Robotik von 2,5% nach Umsatz und 1% der geeigneten Fläche in Europa / USA.
Mit einem höheren Investitionsvolumen lässt sich gegenüber der aktuellen Planung eine signifikante Hebelwirkung erzielen, wenn die Prototypisierung oder die Markteinführung entsprechend beschleunigt werden können. In dem zurzeit noch nicht besetzten Markt für Agrar-
Auf Basis der von biogriculture angemeldeten Patente ergeben sich rei Szenarien für einen Markteintritt.
Direktvermarktung: Durch die Nutzung von Standardkomponenten kann die Fertigung einfach ausgelagert werden und ist leicht skalierbar. Durch geringe Größe, Gewicht und niedriges Preisniveau können Vertrieb, Distribution und Wartung in einer zentralen Direktvermarktungsplattform aufgebaut werden. Aktuelle Förderprogramme ermöglichen es landwirtschaftlichen Betrieben ihre Investitionskosten um 20-40% zu reduzieren und unterstützen den Absatz. Durch die geringen Investitionskosten pro Roboter und die Wiederverwendung der Markierungen der Nutzpflanzenzonen ist zu erwarten, dass nach einem erfolgreichen Praxiseinsatz weitere Einheiten dazugekauft werden. Dazu kommen Wartung und Verkauf von Verschleißteilen.
Leasing/Vermietung: Aufgrund der geringen Herstellungskosten und unter Annahme eines graduellen Wachstums ist für einen Markteintritt auch ein Leasing- oder Mietkonzept mit geringem zusätzlichen Kapitalbedarf möglich. Im Vergleich zu einer Direktvermarktung senken Leasing- und Mietmodelle noch einmal die Investitionskosten für die Landwirte und erhöhen die zeitliche Kundenbindung.
Kooperation, Lizenzierung, Patentrechtsverkauf: Kooperationen und Lizenzierungen vergrößern das Vertriebs- und Service-Netzwerk der Partner und die Kundenbindung an deren Produkte zusätzlich.